Der Menstruationszyklus einfach erklärt
Der Menstruationszyklus ist etwas, das jede Frau kennt – aber oft bleibt er ein kleines Mysterium. Was genau passiert eigentlich im Körper während des Zyklus? Welche Hormone spielen eine Rolle? Hier bekommst du eine einfache und verständliche Erklärung!
Zunächst einmal solltest du wissen, dass dein Menstruationszyklus viel mehr ist als nur die Woche deiner Periode. Es handelt sich um eine komplexe Fluktuation von Hormonen über einen Zeitraum von etwa 28 Tagen. Bei diesen 28 Tagen handelt es sich jedoch um einen Durchschnittswert, der nicht nur von Frau zu Frau, sondern oft auch von Monat zu Monat variiert. Frauen sind keine Schweizer Uhren, und Lebensstil und Umwelt können einen großen Einfluss auf unsere Menstruationszyklen haben.
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Wie lange dauert ein Zyklus?
Ein durchschnittlicher Menstruationszyklus dauert etwa 28 Tage, aber alles zwischen 21 und 35 Tagen ist völlig normal. Der Zyklus beginnt mit dem ersten Tag der Periode und endet am Tag vor der nächsten Menstruation.
Die wichtigsten Hormone
Vier Hormone spielen eine Hauptrolle:
Östrogen: Baut die Gebärmutterschleimhaut auf und sorgt für ein gutes Hautbild und Energie.
Progesteron: Unterstützt eine mögliche Schwangerschaft und stabilisiert die Gebärmutterschleimhaut.
Luteinisierendes Hormon (LH): Löst den Eisprung aus.
Follikelstimulierendes Hormon (FSH): Hilft, eine Eizelle heranreifen zu lassen.
Die Phasen des Zyklus
1. Follikuläre Phase (Tag 1-14)
Menstruation (Tag 1-5)
Der Zyklus beginnt mit der Periode. Die Gebärmutterschleimhaut, die sich im vorherigen Zyklus aufgebaut hat, wird abgestoßen, weil keine Befruchtung stattgefunden hat. Das äußert sich als Blutung. In dieser Zeit fühlen sich viele Frauen müde und sehnen sich nach Ruhe – das ist völlig normal!
Gleichzeitig mit der Menstruation beginnt der Körper, eine neue Eizelle heranreifen zu lassen. Das Hormon FSH stimuliert die Eierstöcke, mehrere Follikel (Eibläschen) zu produzieren. Einer davon wird dominant und wächst weiter. Östrogen steigt in dieser Phase an und sorgt dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut wieder aufgebaut wird. Viele Frauen fühlen sich in dieser Zeit energiegeladen und ausgeglichen.
2. Eisprung (ca. Tag 14)
Sobald der Östrogenspiegel hoch genug ist, setzt der Körper eine große Menge LH frei – das löst den Eisprung aus! Die reife Eizelle verlässt den Eierstock und wandert in den Eileiter. Sie ist etwa 12–24 Stunden befruchtungsfähig. Manche Frauen spüren den Eisprung als leichtes Ziehen im Unterbauch.
3. Lutealphase (Tag 15-28)
Nach dem Eisprung wandelt sich das leere Follikel in den sogenannten Gelbkörper um, der Progesteron produziert. Progesteron bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf eine mögliche Einnistung einer befruchteten Eizelle vor. Wenn keine Befruchtung stattfindet, sinkt der Progesteronspiegel am Ende der Lutealphase, die Gebärmutterschleimhaut wird abgestoßen – und der Zyklus beginnt von vorn.
In dieser Phase können viele Frauen PMS (prämenstruelles Syndrom) erleben – Stimmungsschwankungen, Heißhunger oder empfindliche Brüste sind typische Begleiter.
Kurz gefasst
Der Menstruationszyklus ist ein faszinierender Prozess, der den weiblichen Körper Monat für Monat auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet. Auch wenn er manchmal lästig sein kann, zeigt er uns, dass unser Körper wunderbar funktioniert. Und je besser wir unseren Zyklus verstehen, desto besser können wir mit ihm umgehen!